Obermaintagblatt über Max Rubeck (10.03.2012)

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Mit 13 Jahren schon ein „alter Hase"
Max Rubeck aus Gleußen liebt den Karatesport – und ist erfolgreich / Deutsche Meisterschaft wäre heuer Heimspiel

„Ja, mein Gürtel, das ist der dritte Kyu, also der erste von drei braunen Gurten", erklärt Max seelenruhig, bevor er das Training mit Alexander Schmitt beginnt. Das Selbstbewusstsein des 13-Jährigen kommt nicht von ungefähr, schließlich entdeckte er seine Leidenschaft für den Karatesport bereits als Sechsjähriger. Heute ist Max also sozusagen bereits ein „alter Hase". Mittlerweile zittern die Knie der Gegner, wenn sie den Namen „Max Rubeck" bei Karate-Wettbewerben auf der Teilnehmerliste lesen.

Der Gleußener ist ohne Übertreibung sozusagen die Verkörperung dessen, was man landläufig eine „Sportskanone" nennt. Als Fußballer wirbelt er über den Rasen, seit er vier ist. Dass er blendend mit dem runden Leder umgehen kann, bewies er jüngst auch bei seiner Teilnahme an einem Fußball-Leistungstest in Coburg.

Doch zurück zu Max, dem Gleußener „Karate-Kid". Talent hin oder her – „Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst", lautet nicht umsonst eine der zwanzig japanischen Karate-Grundregeln. Und Max ist immer „heiß" – nicht nur bei den Wettkämpfen, sondern auch wenn es beim regelmäßigen Training in der Untermerzbacher Turnhalle darum geht, die verschiedenen Abläufe, Techniken und Strategien einzuüben. „Sein Ehrgeiz, seine Lernbereitschaft und sein Fleiß sind enorm", lobt Trainer Alexander Schmitt seinen Schützling, der die Realschule Ebern besucht.

Das Training sei zwar anstrengend, aber mache trotzdem Spaß, meint der sympathische, junge Sportler. Und es zahlt sich aus, kann man getrost hinzufügen beim Blick auf die schon jetzt zahlreichen sportlichen Erfolge des begabten Nachwuchs-Karateka.

Dreimal Bayerischer Meistermaxrubeckot10-03-2012

So stand Max in der Disziplin „Kumite" – laienhaft ausgedrückt also „mit Gegner", daneben gibt es noch die Kategorie „Kata" als Technik-Präsentation – bereits mehrfach bei den unterfränkischen Titelkämpfen ganz oben auf dem Treppchen und strebt Ende September in Roding den dann dritten bayerischen Meistertitel an. „Und da will ich auf jeden Fall unter die ersten Drei kommen", so der ehrgeizige Max im kurzen Zwiegespräch vor dem Training. „Kein Wunder, dass er da besonders motiviert ist, heuer finden die Deutschen Meisterschaften Ende Oktober ja schließlich ganz in der Nähe statt – in Coburg", lacht Mama Christine.

Falls Max es also bei der „Bayerischen" wieder unter die ersten Drei schafft, wäre die Deutsche Meisterschaft in der Vestestadt für ihn quasi ein echtes „Heimspiel". Mama Christine, Papa Richard und der schon volljährige Bruder Daniel drücken dem sportlichen Sohn bzw. Bruder natürlich nicht nur bei der „Bayerischen", sondern bei jedem Wettbewerb die Daumen und freuen sich über jeden Erfolg mit.

„Sensei ni rei" ertönt es in der Untermerzbacher Turnhalle aus den Mündern von Max und den anderen Karateka. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Freilich unterhalten sich die Trainer mit den im 1975 gegründeten Karate-Dojo Untermerzbach aktiven Jungen und Mädchen auf Deutsch. Doch die aus Japan stammende Tradition, jedes Training mit einem Gruß sowie einer kurzen Meditation zu beginnen und zu beschließen, wird auch hier im kleinen fränkischen Ort gepflegt – mit einem Hintergrund fernab jeglicher Medaillenträume und Siegambitionen. „Dadurch sollen sich die Kinder den friedfertigen Zweck der Übungen und ihres Sports generell vergegenwärtigen", erklärt Trainer Alexander Schmitt.

Doch ebenso in Wettkämpfen – und das hat auch der Gleußener „Karate-Max" längst verinnerlicht – wird durch freundliche Begrüßung und Verbeugung vor dem Gegner der ersten und wichtigsten Regel dieses Sports Rechnung getragen: „Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt."

Die erwähnte ruhige Abrundung sowie die gleichermaßen von Disziplin und Höflichkeit geprägte Gestaltung des Trainings hat darüber hinaus noch einen ganz anderen Nebeneffekt, machen Max' Trainer Alexander Schmitt und Sebastian Morgenroth deutlich: „Klar betreiben die Kinder diesen Sport in erster Linie, weil er ihnen Spaß macht. Sie werden dadurch aber auch gelassener, ruhiger und selbstbewusster. Karate fördert die Konzentrationsfähigkeit auch außerhalb des Sportes – nicht zuletzt in der Schule." Dass die Bewegung dem Körper der jungen Athleten gut tut, steht ohnehin außer Frage.

„Spaß" lautet aber vor allem das Flügel verleihende Zauberwort. Getragen von der Freude am Sport und dem unbedingten Willen, bei der nächsten Meisterschaft auf der Matte – oder auch in der Elf auf dem grünen Rasen – wieder eine gute Figur abzugeben, bewältigt Max ein enormes Trainingspensum: zweimal wöchentlich Karate, zweimal wöchentlich Fußball. Dazu kommen die Karate-Wettkämpfe sowie an den Samstagen die Fußball-Matches oder ein zusätzliches Karate-Kadertraining in Oberhaching bzw. Ingolstadt.

Muskelkater? „Den hatte ich früher, jetzt eigentlich kaum noch", meint der fitte Max lächelnd, während er sich seiner Karate-Klamotten entledigt und sich schon auf ein paar leckere Crêpes freut, seine Lieblingsspeise. Da haben wir ihn wieder, den ganz normalen 13-jährigen Jungen aus Gleußen.

Wer nun auf den sportlichen Geschmack gekommen ist, kann übrigens gerne einmal für ein Probetraining vorbeischauen am Dienstag um 19 Uhr (Erwachsene) beziehungsweise am Freitag um 15.30 Uhr (Kinder). Weitere Informationen und Kontaktdaten des Dojo Untermerzbach finden sich im Internet auf der Seite www.karate-untermerzbach.de.

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